Vitamin C könnte laut Mausversuch vorbeugend gegen Leukämie genommen werden

Mit einer vom Verdauungstrakt unmöglich zu vearbeitenden Menge an Vitamin C könnte man Blutkrebs vorbeugen

Von Cornelia Scherpe
19. September 2017

Das individuelle Risiko auf Leukämie, also Blutkrebs, könnte gesenkt werden, wenn ein Mensch regelmäßig eine hohe Dosis Vitamin C erhält. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus New York. Die Forscher hatten mit Mäusen experimentiert und ihre Ergebnisse nun veröffentlicht.

Der Gedanke, dass Vitamin C einen wirksame Schutz vor Krebs darstellt, ist nicht neu. Bereits im 20. Jahrhundert formulierte der Friedens- und Chemie-Nobelpreisträger Pauling, das eine tägliche Einnahme von Vitamin C mehr als nur Infektionen vorbeugt.

Er war davon überzeugt, dass damit der Kampf gegen Krebs geführt werden kann und nahm täglich 18 mg Vitamin C zu sich. Er verstarb dennoch mit 93 Jahren an Prostatakrebs. Sein Ansatz bleibt dennoch in der Medizin als Diskussionsthema bestehen. Die Forscher aus New York sahen vor allem die Vitamin-C-Dosierung seines Ansatzes als noch zu niedrig an.

Darm könnte benötigte Menge an Vitamin C nicht verarbeiten

Die US-Wissenschaftler nahmen Mäuse, bei denen sie TET2 deaktivierten. Bei TET2 handelt es sich um eine Genmutation, die im gesunden Körper dafür sorgen soll, dass sich Stammzellen unter bestimmten Bedingungen selbst zerstören. Dieser Schutzmechanismus des Körpers soll bösartigen Zellveränderungen und damit Krebs vorbeugen.

Nachdem man TET2 bei den Mäusen deaktiviert hatte, waren sie demnach sehr empfänglich für Leukämie. Bekamen die Tiere kein Vitamin C, entwickelten sie wie erwartet Blutkrebs. Verabreichte man einer zweiten Gruppe jedoch täglich eine hohe Dosis, blieben diese Tiere von Krebs verschont.

Das Problem des Ansatzes: Die Mäuse benötigten soviel Vitamin C, dass der Darm die Menge gar nicht verarbeiten konnte. Daher musste die Vergabe intravenös erfolgen.

Übertragen auf den menschlichen Körper müsste die tägliche Dosis ebenfalls weit über dem liegen, was der Verdauungstrakt verarbeiten kann. Eine intravenöse Vergabe allein zur Vorbeugung dürfte sich kaum durchsetzen. Hinzukommen mögliche Nebenwirkungen dieser Mega-Dosis wie etwa Leberschäden und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Zur Prävention wird sich Vitamin C daher wohl nicht durchsetzen.