Vizepräsident der Leuphana Uni Lüneburg steht unter Betrugsverdacht

Von Dörte Rösler
27. Juni 2013

Die Leuphana Universität in Lüneburg galt lange als Vorzeigemodell. Mit den Planungen für ein teures Zentralgebäude ist die Uni jedoch in die Kritik geraten. Nachdem die europäische Anti-Betrugsbehörde (Olaf) Hinweise auf Untreue und Subventionsbetrug geliefert hat, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Im Fokus steht Vizepräsident Holm Keller.

Dass der Bau des renommierten Architekten Daniel Libeskind teuer werden würde, war allen Beteiligten klar. Von ursprünglich 60. Mio. Euro stiegen die Kosten inzwischen auf 67,5 Mio. Euro, die in einer Mischfinanzierung aus öffentlichen Mitteln, Sponsoring und Uni-Etat gedeckt werden sollten. Allein die EU war mit 10 Mio. Euro dabei.

Um den eigenen Anteil aufzubringen, soll sich die Universitätsleitung jedoch ein rechtswidriges Bezahlungssystem ausgedacht haben. So bezieht der amerikanische Architekt neben seinem Beraterhonorar ein üppiges Professorengehalt von der Hochschule. Außerdem wurden die Aufträge ohne öffentliche Ausschreibung direkt an Libeskind vergeben.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, dürfte zumindest die EU ihre Zahlung verweigern.