Vollnarkose für Kinder verschlechtert das Gedächtnis auf Dauer

Von Ingo Krüger
13. Juni 2014

Viele Operationen sind ohne Vollnarkose unmöglich. Doch abgesehen von Nachwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen, kann eine Anästhesie auch langfristige, anhaltende Schäden hervorrufen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie US-amerikanischer Wissenschaftler.

So hat sich gezeigt, dass Erwachsene, die als Kind eine Vollnarkose bekamen, über die gesamte Lebenszeit eine etwa 25 Prozent schlechtere Gedächtnisleistung aufwiesen. Die Narkosemittel beeinflussten die Kommunikation der Nervenzellen negativ.

Anästhetika können anhaltende Lernschwierigkeiten hervorrufen, das Sprach- und Abstraktionsvermögen dauerhaft einschränken. Bei älteren Menschen zeigten sich verstärkt dauerhafte Konzentrationsstörungen und Gedächtnisverlust.

Die Forscher erklärten, dass das Erinnerungsvermögen eine entscheidende Rolle für das autobiografische Verständnis, Vorhersagen für die Zukunft, das Lernen im Klassenraum sowie das Leseverständnis spiele. Selbst kleine Defizite hätten unmittelbare Folgen. Das Potenzial des Kindes zu lernen, würde durch eine Vollnarkose spürbar eingeschränkt, teilten die Wissenschaftler mit. Die Häufigkeit von Operationen sei dabei unerheblich.