Vom Mammuteintopf zum Baguette: So kam Nordeuropa zum Ackerbau

Von Nicole Freialdenhoven
3. Mai 2012

Unsere Vorfahren waren bekanntlich Jäger und Sammler, die ihre Mahlzeiten täglich aufs Neue zusammensuchen mussten und von Fleisch und Beeren lebten. Wie sie auf einmal dazu kamen, stattdessen Getreide anzubauen und Brot zu backen, war Forschern lange Zeit ein Rätsel. Nun kamen schwedische und dänische Wissenschaftler zu der Ansicht, dass Zuwanderer aus dem Süden das Getreide mitbrachten.

Sie untersuchten die DNA von mehrerne Steinzeitmenschen, die vor etwa 5000 Jahren auf der schwedischen Gotland lebten. Drei von ihnen wurden als typische Jäger und Sammler der Epoche identifiziert, während ein vierter einer sogenannten Trichterbecher-Kultur zugeordnet wurde, die bereits von der Landwirtschaft lebte. Seine DNA glich dem genetischen Profil der Menschen, die heute im östlichen Mittelmeerraum leben - dort, wo bereits vor 11.000 Jahren Landwirtschaft betrieben wurde. Das genetische Profil der Jäger und Sammler ist in der Gegenwart dagegen nicht mehr zu finden, auch wenn es leicht den Finnen ähnelt.

Die Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass es Menschen aus dem Mittelmeerraum waren, die in der Steinzeit immer weiter nach Norden wanderten und dabei ihre Kenntnisse von Ackerbau und Viehzucht mitnahmen, wo sie allmählich auch von den eingeborenen Stämmen übernommen wurden.