Von wegen Bio - vermutlich sind Millionen falsche Bio-Eier im Umlauf

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2013

Noch immer ist der Skandal rund um das Pferdefleisch in den Medien, da kommt der nächste Hammer: die Stadtsanwaltschaft der Stadt Oldenburg muss derzeit prüfen, um es in den letzten Jahren nicht zu einem Millionen-Betrug mit vermeintlichen Bio-Eiern gekommen ist.

Ganze 150 Betriebe in Deutschland stehen unter dem Verdacht, das Bio-Siegel schlicht missbraucht zu haben. Statt ihre Tiere in Anlagen nach Bio- oder Freilandmaßstäben zu halten, wurden die Hühner in engen Käfigen eingesperrt.

Sollte sich dieser Verdacht bewahrheiten, dann wären Millionen Verbraucher gleich in zweifacher Hinsicht betrogen worden. Viele greifen zu Bio-Eiern, da sie damit das gute Gefühl haben, nur die Unternehmen zu unterstützen, die den Tieren eine lebenswürdige Umwelt geben und sie gerecht behandeln.

Doch nicht nur dieses Vertrauen der Konsumenten wäre schamlos missbraucht, sondern auch ihr Geld. Die Bio-Ware kostet überall deutlich mehr und daher greifen Tierfreunde auch regelmäßig tiefer in die Tasche.

Derzeit werden die beschuldigten Betriebe innerhalb von Niedersachsen intensiv geprüft. Man weiß, wer seine Produkte wie gekennzeichnet hat und will nun nachsehen, ob die entsprechenden Haltungsbedingungen auch bestehen. Der Verdacht des systematischen Betruges steht aufgrund diverser Indizien im Raum und dürfte bei allen Konsumenten bereit jetzt für einen fahlen Beigeschmack sorgen.

Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, dass bei zutreffenden Ergebnissen auch umgehend geprüft wird, ob den Betrieben nicht sofort die Zulassung zur Produktion und zum Verkauf entzogen werden kann.