Von wegen Schonung - Studie belegt, dass Menschen mit einer Herzschwäche Sport treiben sollten

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2012

Viele Menschen mit Herzinsuffizienz meiden Sport, wo es nur geht. Bereits kleine Strecken zu Fuß oder das Hinaufsteigen einer Treppe sorgt bei ihnen für einen hohen Puls und Atemnot. Schuld daran ist ihre Herzschwäche, die dafür sorgt, dass der Herzmuskel nicht so kräftig pumpen kann, wie er sollte. Das führt zur schnelleren Erschöpfung bei jeder körperlichen Betätigung. Doch sollte man deswegen jeden Sport meiden?

Was viele Laien und sogar Ärzte mit einem Ja beantworten, kann eine Studie nun mit einem klaren Nein belegen. Ein deutsches Forscherteam hat sich in einer Untersuchung der Thematik gewidmet und kommt mit guten Argumenten zu dem Schluss, dass Sport für Menschen mit Herzinsuffizienz sogar sehr gesund ist. Für ihre Ergebnisse haben die Forscher aus der Uni Halle-Wittenberg nun sogar den "Wilhelm P. Winterstein-Preis" erhalten.

Die Studie erstreckte sich über fünf Jahre und arbeitete mit 120 Menschen. Die Hälfte litt seit Jahren an einer Herzschwäche und der Rest diente als gesunde Kontrollgruppe. Ergebnis: Wichtig ist, dass man sich nicht einen Kraftsport sucht, sondern auf Ausdauersport setzt. Leichte Übungen, die dafür sehr oft wiederholt werden, stärken den Herzmuskel. Dabei belegt die Studie diese Wirkung nicht nur für junge Menschen mit chronischer Herzschwäche, sondern sogar für Patienten mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren.