Bei Patienten mit QRS-Komplex ist eine Resynchronisation des Herzen nicht immer sinnvoll

Von Cornelia Scherpe
5. September 2013

Unter dem QRS-Komplex verstehen Ärzte einen Bestandteil beim EKG. Der Komplex macht einen Teil der entstehenden Kurve aus und sollte stets im Normbereich liegen. Er zeigt an, wie die beiden Herzventrikel die Signale verarbeiten. Bei Patienten mit einer Herzschwäche kann der QRS-Komplex oft nicht die Norm erfüllen. Der Wert im EKG verlängert sich.

Grund ist, dass sich bei einer Herzinsuffizienz das geschwächte Herz an sich vergrößert. Das wiederum kann dazu führen, dass Reize nicht mehr korrekt weitergeleitet werden. Es kommt zu einer leichten Blockade in der linken Herzkammer, sodass rechts und links nicht mehr synchron arbeiten. Man spricht dann von einer Dyssynchronie. Diese führt dazu, dass das Herz beim Schlagen noch weniger effizient ist und somit die Lebensqualität der Betroffenen noch weiter sinkt.

Um den Patienten an dieser Stelle abzufangen, kann der Kardiologe sich für die sogenannte Resynchronisationstherapie (kurz CRT) aussprechen. Dabei wird dem Patienten ein kleines Gerät eingepflanzt, das beide Herzkammern wieder in Einklang bringen soll. So wird zwar die Herzinsuffizienz an sich nicht geheilt, doch die zusätzlich durch die Dyssynchronie verloren gegangene Pumpkraft des Herzens kann wiederhergestellt werden.

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die Therapie aber nur dann befriedigende Ergebnisse liefert, wenn die Dyssynchronie einen gewissen Ausprägungsgrad erreicht hat. Der QRS-Komplex sollte dabei mehr als nur ein wenig verlängert sein, damit der Patient nach der CRT einen Unterschied spürt. Der Wert wurde dabei auf eine Verlängerung von mindestens 130 Millisekunden festgelegt.

Diese Zahl stammt aus einer Studie mit 809 Patienten, bei der alle das Gerät implantiert bekamen, aber nur bei die Hälfte dieses auch eingeschaltet wurde.