Von wegen Stillstand: Homo Sapiens entwickelt sich immer noch weiter

Von Nicole Freialdenhoven
3. Mai 2012

Viele Menschen meinen, dass der Mensch als "Krone der Schöpfung" quasi das Endprodukt der Evolution darstellt und sich nicht weiter entwickelt. Diese Annahme ist jedoch falsch, schreibt der Wissenschaftler Alexandre Courtiol nun in einem medizinischen Fachblatt. Auch heute noch entwickelt sich der Mensch weiter.

Courtiol und sein Team befassten sich für ihre Untersuchung mit besonders sorgfältig geführten Kirchenbüchern aus dem 18. und 19.Jahrhundert aus Finnland um Geburten, Hochzeiten und Todesfälle zu studieren. Darwins Regel vom "Survival of the Fittest" konnten sie dahingehend belegen, dass nur die Hälfte der Menschen überhaupt das 15.Lebensjahr erreichte und sich fortpflanzen konnte. Auch die Partnerwahl spielte eine entscheidende Rolle.

Am erfolgreichsten bei der Fortpflanzung waren vor allem die Männer, die nach dem Tod der ersten Frau erneut heirateten und noch mehr Kinder zeugen konnten, während verwitweten Frauen die Menopause einen Strich durch die Rechnung machte. Wer aus irgendeinem Grund gar keinen Partner fand, konnte sich auch nicht fortpflanzen, wodurch anzunehmen war, das eher die gutaussehenden, körperlich gesunden Menschen die Evolution bestimmten. Der soziale Status spielte dagegen so gut wie gar keine Rolle.