Vor 40 Jahren begann im Fußball die Ära der Trikotwerbung
Mittlerweile ist Trikotwerbung in der Fußball-Bundesliga kaum wegzudenken. Jeder Verein bestückt sein Trikot mit dem Namen eines zahlungskräftigen Unternehmens, doch diese Praxis war lange Zeit verpönt. Vor 40 Jahren setzte sich Eintracht Braunschweig gegen Widerstände des Deutschen-Fußball-Bunds(DFB) durch und etablierte als erster Bundesliga Verein die Trikotwerbung.
Die ursprüngliche Idee, zusätzliche Einnahmen durch Trikotwerbung zu generieren, stammte vom Postboten Klaus-Dieter Seisselberg. Dieser suchte noch Sponsoren für sein Rollhockey-Team, den Post-SV Celle, und sprach daher beim Briefe verteilen den Likör-Produzenten Günter Mast an. Dieser sponserte daraufhin nicht nur die Rollhockey-Mannschaft, sondern bot auch seinem ehemaligen Kollegen Ernst-Balduin Fricke, dem Präsidenten von Eintracht Braunschweig, einen Werbevertrag an. 1972 beschlossen beide Parteien eine fünfjährige Zusammenarbeit, ab 1973 wollte die Eintracht dann mit dem Jägermeister-Hirsch bei Saisonspielen auflaufen.
In den Statuten des DFB war derartige Werbung allerdings nicht vorgesehen, daher hatten die Braunschweiger kurzerhand ihr Vereinswappen geändert und das Jägermeister-Emblem zu ihrem neuen Wappentier bestimmt. Doch in den ersten Saisonspielen wagte es der Verein dennoch nicht, mit der Trikotwerbung aufzulaufen. Nach einem wochenlangen Rechtsstreit einigten sich die Braunschweiger dann mit dem DFB und verkleinerten das Vereinswappen mit der Schleichwerbung auf 14 Zentimeter.
Nachdem die Braunschweiger das neue Finanzierungsmodel erst mal ins Rollen gebracht hatten, zogen andere Vereine schnell nach. Am 30. November 1973 beschloss der DFB dann auf einem Bundestag, Trikotwerbung zu zulassen.