Vorsicht Wechselwirkungen - auch pflanzliche Medikamente sind bei Krebs-Patienten nicht unbedenklich

Von Cornelia Scherpe
29. März 2012

In der Regel geht man davon aus, dass pflanzliche Medikamente schonender sind und aufgrund der fehlenden Chemie auch kaum Nebenwirkungen zeigen. Das ist zwar richtig, doch das bedeutet nicht, dass homöopathische Mittel prinzipiell völlig bedenkenlos eingenommen werden können. Je nach Pflanze oder Frucht kann es durchaus zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.

Das bekannteste Beispiel bilden Mittel mit Extrakten aus Johanniskraut, die bei Frauen die Wirkung der Anti-Baby-Pille aufheben können. Ein solches Problem kann auch Krebs-Patienten treffen. Tatsächlich hat hochkonzentriertes Johanniskraut dieselbe Wirkung auf Krebs-Medikamente. Zum Beispiel zeigten Studien, dass die Wirkung von Imatinib durch Johanniskraut um ganze 32 Prozent sinken kann. Auch das Anti-Krebsmittel Nevirapin kann seine Wirkung unter dem Kraut nicht mehr voll entfalten.

Andere pflanzliche Medikamente vertragen sich ebenfalls nicht mit Wirkstoffen gegen Krebs und es kommt zu gefährlichen Wechselwirkungen. So ist die Gelbwurz als homöopathisches Mittel zwar gut für das Immunsystem, doch sie kann die Toxizität von Krebsmitteln erhöhen. Die Nebenwirkungen werden dadurch also schlimmer.

An solchen Beispielen wird deutlich, wie wichtig es ist, dem behandelnden Arzt alle Mittel zu nennen, die man gerade einnimmt. Das schließt eben auch die freiverkäuflichen und pflanzlichen Medikamente mit ein.