Vorteile einer Hausgeburt: Schwangere, die daheim entbinden, haben seltener Komplikationen

Eine aktuelle Kohortenstudie hat untersucht, wie viele Schwangere sich für eine Entbindung in den eigenen vier Wänden entscheiden und wie hoch das damit verbundene Risiko ist. Die nun veröffentlichten Ergebnisse mögen den ein oder anderen erstaunen, denn offenbar sind Hausgeburten nicht nur nicht gefährlicher als Entbindungen im Krankenhaus, sonder sogar sicherer. Dies gilt allerdings mit der Einschränkung, dass bereits während des gesamten Verlaufs der Schwangerschaft keine Risiken festgestellt werden konnten. Nur bei diesen komplikationslosen Schwangerschaften ist die Hausgeburt ratsam.

Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung von zwei unabhängigen Datenquellen. Bei der ersten Quelle handelt es sich um das Perinatalregister in den Niederlanden. In diesem Register werden mehr als 95 Prozent aller Geburten, die durch eine Hebamme begleitet wurden, eingetragen.

Bei der zweiten Quelle handelte es sich um die LEMMoN-Studie, in der zwei Jahre die Vorgänge in 98 geburtshilflichen Stationen der Niederlande überwacht wurden. So konnte festgestellt werden, zu welchen Komplikationen es kam und wie oft diese eintraten. Erhoben wurde dabei auch, ob eine Hausgeburt oder eine Entbindung in der Klinik stattgefunden hatte.

Die Meta-Betrachtung kommt nun zum Schluss, dass Frauen nach einer gesunden Schwangerschaft bei Hausgeburten sicher sind. Beim ersten Kind traten bei 1.000 Hausgeburten 2,3 Komplikationen auf; in der Klinik waren es 3,1 auf 1.000 Geburten. Bei Frauen, die bereits zuvor ein Kind hatten, lag die Quote bei Hausgeburten bei einer Komplikation gegenüber 2,3 bei Klinikentbindungen.

Das Ergebnis dürfte vor allen Dingen in den Niederlanden auf Erleichterung treffen, denn dort entscheiden sich immerhin zwei von drei Frauen dafür, ihr Kind daheim zur Welt zu bringen. In der Analyse hatten sich 54.419 Frauen (37,1 Prozent) für das Krankenhaus, aber ganze 92.333 (62,9 Prozent) für die Entbindung daheim entschieden.