Vorzeitige Ejakulation - Opioid kann das verhindern

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2012

Medizinisch spricht man von einer vorzeitigen Ejakulation, wenn zwischen dem Beginn des Sex und dem Samenerguss nur zwei Minuten oder weniger liegen. Dieses Problem im Schlafzimmer führt nicht nur bei der Frau zum Frust, sondern auch beim Mann selbst. Helfen konnte man Betroffen bisher nicht wirklich. Seit einiger Zeit verschreiben Ärzte aber SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).

Damit verbessert sich die "Leistungsfähigkeit" doch deutlich. Im Schnitt schaffen die Männer so fast drei Minuten und dreißig Sekunden. Forscher denken jedoch, dass man in naher Zukunft den Männern auch mit Opioid helfen kann. In einer türkischen Studie wurden 60 Männer betreut, die regelmäßig einen Samenerguss nach weniger als einer Minute Sex bekamen. Während 30 von ihnen ein Placebo bekamen, erhielten die anderen Opioid. Zwei Stunden vor dem Sex mussten sie eine Tablette schlucken und dann wurde die genaue Latenzzeit beim Geschlechtsverkehr gemessen.

Über zwei Monate hinweg wurden die Probanden weiterhin befragt, wie zufrieden sie inzwischen mit ihrem Sexleben sind und ob sie überhaupt eine Verbesserung verzeichnen können. Tatsächlich konnten sie das. Während die Männer unter Placebo sich im Schnitt nur von 30 Sekunden auf 60 Sekunden verbesserten, zeigte sich bei den tatsächlich Therapierten eine klare Wirkung: sie schafften nun im Durchschnitt 155 Sekunden. Das sind knapp zweieinhalb Minuten.