Wälder als Klimaschützer: Pflanzen setzen Aerosole zur Temperaturregelung frei

Von Nicole Freialdenhoven
2. Mai 2013

Wird es den Pflanzen im Wald im Sommer zu warm, setzen sie verstärkt biogene Aerosole frei, die in die Atmosphäre aufsteigen und die Bildung von Wolken beschleunigen. Dadurch wird es wieder kühler. Dies stellten Wissenschaftler der Universität Helsinki fest, die an elf Messpunkten weltweit den Zusammenhang zwischen der Menge an Aerosolen in der Luft und der Temperatur herstellen konnten. Die Forscher hoffen nun, dass die Pflanzen auf diese Weise helfen könnten, die Klimaerwärmung der Erde zu verlangsamen.

Zwar könnte dies nicht für alle Orte weltweit gelten, doch zumindest in den riesigen Wäldern von Finnland, Kanada und Sibirien könnte sich der Temperaturanstieg verlangsamen. Hier haben die biogenen Aerosole einen größeren Einfluss auf das lokale Wetter als die Schadstoffe aus Industrie und Verkehr.

Klimaforscher befürchten, dass die Klimaerwärmung dazu beiträgt, dass bislang gefrorene Permafrostböden im hohen Norden auftauen und riesige Mengen Methan an die Atmosphäre abgeben, das 20mal so schädlich ist wie der "Klimakiller" Kohlendioxid. Hier könnten die Wälder aktiv dazu beitragen, die Permafrostböden vor dem Auftauen zu bewahren.