Wahlcomic in Dänemark regt die Gemüter auf

Von Jutta Baur
16. Mai 2014

Die Absicht war gut: Eine gezeichnete Figur - der Voteman - sollte besonders junge Dänen dazu animieren, zur Europawahl zu gehen.

Aufforderung zur Wahl

Dieser Vorsatz ging jedoch komplett nach hinten los. Nach einem Telefonanruf entledigt sich Voteman fünf Bettgenossinnen und schleudert mit Brachialgewalt Wahlunwillige in die Wahllokale. Dabei gehen schon mal Fensterscheiben zu Bruch oder Votemans Faust landet im Gesicht seines Gegenübers.

Wer nicht willig ist, den treibt er mit Gewalt. Dies alles nur, weil er in seiner Jugend nicht gewählt hatte. Die Folge: EU-weit zuwenig Zimt auf seinen geschätzten Zimtschnecken.

Parlament distanziert sich vom Video

Das dänische Parlament, das den Clip in Auftrag gegeben hatte, distanzierte sich bereits nach einem Tag vom Video. Mogens Lykketoft, Präsident der Abgeordnetenkammer, akzeptiert die Meinung derjenigen, die gegen den Spot protestieren. Ganz umsonst war die Investition von über 26.000 Euro dennoch nicht.

Der Comic ist weiterhin im Web zu sehen. Der Gesprächsstoff, den er liefert, bringt vielleicht den einen oder anderen Nichtwähler dazu, am 25. Mai zur Urne zu gehen.