Wal-Mart in der Krise: Reichste Unternehmer-Dynastie zahlt Hungerlöhne

Von Dörte Rösler
24. Februar 2014

Der Preiskampf im Einzelhandel trifft auch die Erfinder des billigen Einkaufens - der Gewinn von Wal-Mart ist im vergangenen Jahr gesunken, die Aktie wurde von den Analysten herabgestuft. Am sagenhaften Reichtum der Unternehmerfamilie Walton ändert das jedoch nichts, zusammengerechnet besitzen die Clan-Mitglieder 145 Milliarden Dollar. Die Beschäftigten arbeiten dagegen zu Billiglöhnen.

Unmut der Mitarbeiter wächst

Rund 2,2 Millionen Menschen sind weltweit bei Wal-Mart beschäftigt, allein 1,3 Millionen in den USA. Mehr als die Hälfte der Angestellten liegt dabei nur knapp über der Armutsgrenze von 23.500 Dollar pro Jahr. Während das Vermögen der Walton-Dynastie steigt, wächst auch der Unmut der Mitarbeiter.

Viele Unzufriedene haben sich der Organisation OUR Walmart angeschlossen. Nach ersten Streiks im Weihnachtsgeschäft sind weitere Aktionen geplant, um Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu verbessern. So arbeiten etliche Beschäftigte nur auf kurzfristigen Zuruf. Für Aufsehen sorgte ein Plakataktion zu Thanksgiving, in dem die Angestellten einer Filiale in Ohio um Essenspenden für bedürftige Kollegen sammelten.

Steigende Gehälter durch sinkende Gewinnzahlen eher ungewiss

In den USA steht Wal-Mart daher zunehmend für die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Oben die vermögendste Familie der Welt, unten die Angestellten, die sich kaum den Einkauf im eigenen Supermarkt leisten können. Ob die Waltons angesichts sinkender Gewinnzahlen mehr Geld an ihre Angestellten zahlen werden, ist allerdings ungewiss.