Wann die beste Tageszeit für Sport ist, hängt vom persönlichen Biorhythmus ab

Von Frank Sprengel
8. Juli 2013

Aufgrund des Berufs und sonstiger Verpflichtungen bleiben zumeist nur die frühen Morgenstunden oder der späte Abend, um sich sportlich zu betätigen. Während sich manche Sportler zu diesen Zeiten sogar besonders fit fühlen, wären für die meisten Leute andere Trainingszeiten deutlich besser.

Grund dafür ist der Suprachiasmatische Nucleus, ein Bereich im Zwischenhirn, der in etwa die Größe eines Reiskorns hat und wie eine innere Uhr funktioniert. Diese Uhr ist für die Formkurve eines jeden verantwortlich, da sie im 24-Stundentakt den Ausstoß diverser Hormone, wie etwa dem körpereigenen Wachmacher Serotonin, dem endogenen Schlafmittel Melatonin oder dem Stresshormon Cortisol, steuert.

Wie diese Formkurve verläuft, hängt direkt mit dem persönlichen Biorhythmus zusammen und kann somit von Person zu Person stark variieren. Bei den meisten Leuten liegt der Zenit ihrer Leistungskurve in einem Zeitraum zwischen 16 und 19 Uhr. Jeder Achte etwa erreicht sein Tageshoch aber bereits am frühen Morgen. Man spricht dabei vom Lerchentyp. Jeder Fünfte wird hingegen erst am Abend munter und wird dementsprechend als Eulentyp bezeichnet.

Wenngleich diese Abweichungen natürlich sein können und tatsächlich dem eigenen Rhythmus entsprechen, sind sie allerdings zu oft dem auferlegten Tagesablauf geschuldet. Demzufolge lässt sich der Biorhythmus durchaus trainieren. Allerdings sollte man seine innere Uhr sehr behutsam in möglichst kleinen Schritten umstellen, da es sonst zu Schlafstörungen, stressbedingten Magenproblemen oder anderen unliebsamen Folgen kommen kann.

Aufgrund dieser Folgeerscheinungen sollte man auch in gewissen Abständen prüfen, ob der Tagesablauf noch dem eigenen Biorhythmus entspricht, da sich die innere Uhr unbemerkt und vor allem ungewollt verstellt haben könnte. Als geltende Ausrede für eine Sportabstinenz darf der Biorhythmus aber dennoch nicht herangezogen werden, da wenig Sport zur "falschen" Zeit immer noch besser als überhaupt kein Sport ist, sofern er nicht zu einem Stressfaktor wird und ausreichend Zeit für die Erholung bleibt.