Wann wird ein Patient in ein künstliches Koma versetzt?
Die sogenannte Langzeitnarkose soll Risiken bei der Behandlung senken und Überlebenschancen erhöhen
Im Volksmund heißt es irrtümlicherweise "künstliches Koma", doch in Wirklichkeit handelt es sich dabei um eine sogenannte Langzeitnarkose. Koma kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet so viel wie "tiefer Schlaf" und es ist die schwerste Form einer Bewusstseinsstörung, woraus man einen Betroffenen auch durch äußere Schmerzreize nicht wecken kann.
Dagegen erhalten oftmals Patienten nach einem schweren Unfall, wobei es oft um schwere Schädel-Hirn-Verletzungen handelt, eine Langzeitnarkose, die Risiken bei der Behandlung in einer besonders kritischen Phase senken soll, so dass auch dadurch die Überlebenschancen steigen.
Die Langzeitnarkose kann von ein paar Tagen bis zu Monaten dauern
In Deutschland werden jährlich etwa 35.000 Menschen bei Unfällen aller Art verletzt und etwa die Hälfte wird routinemäßig wegen der schweren Hirnverletzungen in das "künstliche Koma" versetzt. Die bewusste Langzeitnarkose kann ein paar Tage, aber auch Wochen und sogar Monate dauern, wobei der Patient, wie bei einer normalen Narkose künstlich beatmet wird. Zusätzlich wird er auch noch künstlich ernährt und der Patient wird auf der Intensivstation ständig über Monitore überwacht.
Seit einiger Zeit versucht man aber die Langzeitnarkose nicht so stark aber auch nicht zu lange zu machen, was die Heilung unterstützen soll. Eine Langzeitnarkose bewirkt aber keine Schäden bei der Gehirnfunktion und das größte Risiko ist eine eventuelle Infektion durch die künstliche Beatmung.