Warentest rügt Hundefutter - jede zweite Dose enthält zu wenig Nährstoffe

Nur knapp jede dritte Probe enthielt im Test die für ein Alleinfutter erforderlichen Nährstoffe

Von Dörte Rösler
27. Februar 2015

Glaubt man den Versprechen der Hersteller, dann bekommen Hunde mit Feuchtfutter alles, was sie brauchen. Ein Labortest beweist das Gegenteil: nur knapp jede dritte Probe enthielt die für ein Alleinfutter erforderlichen Nährstoffe. 14 von 30 Dosen bekamen die Note "mangelhaft".

Falscher Nährstoffmix

Damit ein Hund optimal versorgt ist, muss sein Futter einen komplexen Mix an Nährstoffen liefern. Neben Vitaminen, Spurenelementen wie Kupfer und ungesättigten Fettsäuren brauchen Hunde etwa große Mengen Kalzium. Ist die Dosis zu niedrig, drohen langfristige Schäden am Skelett.

Erstes Anzeichen für Kalziummangel, ist oft ein morscher Kiefer, der Hund kann nicht mehr fest zubeißen. Auch andere Knochen werden instabil und können schon bei geringer Belastung brechen.

Bei vier Nassfutter-Proben war dieser Zustand nach Ansicht der Prüfer vorprogrammiert. Häufig haperte es auch an Linolsäure: die ungesättigte Fettsäure sorgt für eine gesunde Haut und ein gepflegtes Fell.

Fleischanteil ist Nebensache

Ein hoher Fleischanteil suggeriert besondere Qualität. Die Laboranalyse zeigte jedoch, dass viele Produkte nicht die versprochenen Mengen an Rind oder Rentier enthielten.

Laut Gesetz muss die beworbene Fleischart auch nur zu vier Prozent enthalten sein. Außerdem: Ebenso wichtig wie Muskelfleisch sind tierische Innereien. Leber, Herz und Co. liefern mehr Nährstoffe als Filet.

Günstig und gut

Immerhin acht Marken haben den Test mit Spitzennoten bestanden. Darunter auch Discounterprodukte. Der "Winston Schlemmer Topf mit Wild" von Rossmann kostet etwa nur 49 Cent.

  • Netto,
  • Edeka,
  • Aldi Nord und
  • Kaufland

konnten ebenfalls überzeugen. Wer Markenware kaufen möchte, liegt bei

  • Pedigree und Cesar

richtig. Die vegetarischen Marken fielen dagegen durch.