Warum Bauchspeicheldrüsenkrebs kaum zu therapieren ist

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Es gibt verschiedene Arten von Krebs und je nachdem in welcher Region des Körpers er auftritt, sind die Behandlungsmöglichkeiten gut oder schlecht. Ein besonders schwer zu therapierender Krebs ist der Bauspeicheldrüsenkrebs. Ein Tumor in diesem Organ hat gleich mehrere Eigenschaften, die es den Onkologen schwer machen.

Krebs in der Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, wird in der Regel sehr spät entdeckt. Von 100.000 Menschen erkranken im Schnitt 14 an Bauspeicheldrüsenkrebs. Die meisten sind bereits im Seniorenalter, wenn die Diagnose erfolgt. In der Regel ist der Krebs dann schon so weit expandiert, dass es kaum noch möglich ist, den Patienten durch eine Therapie abzufangen.

Bei gerade einmal 20 Prozent der Betroffenen ist der Tumor noch so klein, dass man ihn entfernen kann. So leben die Patienten im Schnitt wenigstens noch zwei Jahre. Bei den restlichen Erkrankten macht nur noch eine Chemotherapie Sinn.

Doch genau hier liegt ein weiterer Vorteil, den der Pankreaskrebs hat: er ist in vielen Fällen fast völlig immun gegen eine Chemotherapie. Dies gelingt ihm durch eine Vielzahl von genetischen Varianten, die so bisher von keiner Therapie vollständig abgedeckt werden können. So kann man trotz intensiver Bemühung das Leben der Patienten um maximal sechs Monate verlängern.

Aktuell versucht man zu erforschen, woher der Pankreaskrebs seine Resistenz gegen Chemotherapien hat. Erste Hinweise aus Tierversuchen deuten darauf hin, dass der Tumor Bindegewebszellen rekrutiert und diese wie einen Schutzmantel um sich legt. Man will diese Zusammenarbeit zwischen Krebszellen und Bindegewebszellen nun eingehender erforschen.