Warum der Nacktmull nicht aufs Cover darf: Abscheu und Ekel vor Tierarten

Von Thorsten Hoborn
23. August 2010

Symmetrie, Goldener Schnitt und Kindchenschema entscheiden, was wir als schön oder hässlich empfinden. Asymmetrische Formationen werden oft als unattraktiv empfunden, bei Tieren ebenso wie bei Menschen.

Tiger und Pandas zieren die Cover zahlreicher Dokumentationen, doch nie wird es ein Nacktmull auf den DVD Einband schaffen. Denn edle und niedliche Tierarten erhalten in der Öffentlichkeit erheblich mehr Aufmerksamkeit.

Der Grund, warum uns manche Tiere anekeln und das Gefühl von Abscheu hervorrufen, liegt darin, dass wir das Kindchenschema nicht auf sie anwenden können. Hat es kein Gesicht im herkömmlichen Sinne, wirkt das Tier entstellt. Erinnern manche Merkmale an die menschliche Anatomie, weichen jedoch stark von ihnen ab, wirkt es krank und abstoßend, weil wir es nicht in bekannte Kategorien einordnen können. Glibbrige, kleine Weichtiere ähneln stark menschlichen Eingeweiden und wirken deshalb besonders abstoßend.