Warum Diabetes die Abwehr schwächt und das Infektrisiko erhöht

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
22. September 2007

Diabetiker sind schlechter gegen die Angriffe vieler Krankheitserreger gewappnet als Nichtdiabetiker. Eine große niederländische Studie hat vor kurzem bestätigt, dass Zuckerkranke zum Beispiel häufiger an Bronchitis, Lungenentzündung, an Hautinfektionen oder an Blasenentzündungen litten, berichtet Prof. Dr. Hubert Kolb, Experte für Immunologie am Deutschen Diabetes-Forschungszentrum Düsseldorf im Apothekenmagazin Diabetiker Ratgeber.

Der Typ-1-Diabetes wird als Auto-Immunerkrankung gesehen, bei dem sich fehlgeleitete Abwehrzellen gegen den eigenen Körper wenden. Kolb: "Die Abwehrzellen haben nicht mehr ausreichend Kraft, um mit allen eindringenden Krankheitserregern fertig zu werden." Bei Typ-2-Diabetikern spiele dagegen mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung eine Rolle. "Beides führt unter anderem dazu, dass im Körper unterschwellig eine chronische Entzündung entsteht", so der Immunologe. Das erhöhe insgesamt die Infektanfälligkeit.

Diabetiker können ihr Risiko durch einen allgemein gesünderen Lebensstil mindern, sollten sich aber auch gezielt vor Infekten schützen. Dazu gehört etwa, während einer Erkältungswelle größere Menschengruppen zu meiden. "Diabetiker sollten sich außerdem jährlich gegen Grippe impfen lassen", empfiehlt Kolb.