Warum Frauen frieren und Männer nicht!

Dr. Johannes Wagner von der Schlossklinik Abtsee erklärt, warum Frauen mehr und schneller frieren als Männer

Von Ingo Krüger
24. November 2011

Frieren Frauen wirklich mehr und eher als Männer? Ja, sagt Johannes Wagner von der Abteilung für Endokrinologie an der Schlossklinik Abtsee in Laufen. Schuld daran ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, erklärt der Mediziner, denn es weitet die Blutgefäße. Dieser Vorgang sorgt normalerweise für warme Hände und Füße.

Weiblicher Körper setzt mehr auf Erhalten der Kernkörpertemperatur

Andererseits gibt der Körper auch reichlich Wärme an die Umgebung ab. Ab ungefähr 15 Grad Celsius sorgt der weibliche Körper dafür, dass vor allem die inneren Organe gut durchblutet werden, weniger die Extremitäten. Auch die Haut kühlt ab. Ein Kältegefühl breitet sich aus. Bei Männern läuft dieser Vorgang ebenfalls ab, allerdings erst bei niedrigeren Außentemperaturen.

Gerade im Hinblick auf eine Schwangerschaft ist dies von großer Bedeutung, denn in solchen Fällen hat die Körperkerntemperatur bei Frauen oberste Priorität. Deswegen wird die Blutzufuhr von exponierten Körperteilen wie

an kühlen Tagen ohne weiteres gedrosselt. Das ist gut für das Baby, aber unangenehm für die Frau.

Größere Muskelmasse wärmt Männer

Außerdem profitieren Männer von ihrer größeren Muskelmasse. Ihr Körper besteht zu 40 Prozent aus Muskeln, bei Frauen beträgt der Anteil lediglich 25 Prozent.

Muskeln produzieren permanent Wärme, die sich im gesamten Körper ausbreitet. So entsteht ein größerer Wärmevorrat.

Ein weiterer Vorteil ist die dickere Haut, die Männer haben. Sie geben dadurch weniger Wärme ab.

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