Niemand friert für sich allein: Kältegefühl steckt an

Empathie kann den eigenen Körper beeinflussen

Von Nicole Freialdenhoven
20. Januar 2015

Friert jemand, kann das Gefühl der Kälte auch auf andere Personen in der Umgebung übergreifen. Forscher der University of Sussex stellten in einem Experiment fest, dass Frieren genauso ansteckend sein kann wie Lachen oder Gähnen.

Studie zum Frieren in Gruppen

Sie zeigten ihren Probanden ein Video, in dem ein Schauspieler zu sehen war, der die Hände entweder in kaltes oder warmes Wasser steckte. Das warme Wasser war dabei lediglich daran zu erkennen, dass sich die Hände rosa färbten und etwas Dampf aufstieg, während im kalten Wasser die ganze Zeit Eisblöcke sichtbar umher schwammen.

Studienergebnisse

Die Ergebnisse waren eindeutig: Sobald die Zuschauer sahen, wie der Schauspieler die Hände in das eiskalte Wasser steckte, sank auch ihre Handtemperatur. Steckte er im Video die Hände in warmes Wasser, änderte sich die Temperatur bei den Zuschauern nicht.

Erklärungsversuche

Warum die Reaktionen so unterschiedlich ausfielen, konnten die Forscher auch nicht konkret sagen. Sie vermuten, dass unbewusste physiologische Vorgänge helfen, sich blitzschnell in andere Menschen hineinzuversetzen.

Anders wäre das komplexe soziale Zusammenleben der Menschen gar nicht möglich. So spüren Menschen instinktiv auch, was andere Menschen spüren und reagieren darauf - in diesem Fall mit kalten Händen.