Warum ist Vollkorn so gesund? Betaine könnten ein Grund sein

Forscher sind der gesundheitsfördernden Wirkung von Vollkornprodukten auf den Grund gegangen

Von Cornelia Scherpe
6. November 2018

Vollkornprodukte schmecken nicht jedem, doch zu einer gesunden Ernährung gehören sie dazu. Es gibt viele Beobachtungsstudien, die den positiven Einfluss auf die Gesundheit festhalten. Was genau an Vollkorn so gut für den menschlichen Körper ist, wurde jedoch noch nicht erschöpfend untersucht. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass die enthaltenen Betaine eine Rolle spielen dürften.

Betaine

Doch was sind Betaine eigentlich? In der Ernährungswissenschaft werden sie als "sekundäre Pflanzenstoffe" deklariert. Von ihrem chemischen Aufbau aus betrachtet, sind sie allerdings schwer einzuordnen. Betaine sind keine Aminosäuren im strengen Sinne, wohl aber Aminosäuren-Derivate und obwohl sie nicht den Aufbau eines Vitamins besitzen, sind sie vitaminähnlich - auch in ihrer gesunden Wirkung.

Die Lebensmittelstudie

In der Lebensmittelstudie nun wurden 69 Menschen aus Finnland sowie 54 Menschen aus Italien in zwei Gruppen aufgeteilt. Alle litten am metabolischen Syndrom und sollten entweder regelmäßig Vollkornprodukte konsumieren oder als Kontrollgruppe ihre Ernährung nicht verändern.

Man analysierte im Anschluss an die dreimonatige Studienphase das Plasma aller Teilnehmer und stellte einen interessanten Unterschied fest. Wer viel Vollkorn konsumiert hatte, besaß deutlich mehr Betainverbindungen im Plasma. Zudem hatte sich der Zuckerstoffwechsel messbar verbessert. In der Kontrollgruppe war wie zu erwarten keine Veränderung eingetreten.

Die Forscher experimentierten zudem mit Mäusen und konnten auch bei den Tieren einen klaren Zusammenhang zwischen Vollkornprodukten und Betain festhalten. Für sie steht damit fest, dass Betain einer der Gründe ist, weshalb Vollkorn dem Körper so gut tut. Wie genau dies auf zellulärer Ebene abläuft und welche weiteren Stoffe dem Körper helfen, soll noch untersucht werden. Wie beispielsweise die Darmbakterien an der Verarbeitung von Betainen beteiligt sind, ist eine der nächsten Fragen.