Warum kann Paracetamol zu Leberschäden führen? Studie sammelt neue Erkenntnisse

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2012

Paracetamol ist ein bekanntes Schmerzmittel, das schon von vielen Menschen eingenommen wurde. Allerdings kann das Mittel nicht nur Schmerzen beseitigen, sondern auch zu Leberschäden führen.

Derzeit versucht man im Experiment mit Mäusen herauszufinden, warum dies geschehen kann. Man hat den Verdacht, dass Paracetamol bewirkt, dass die Gap Junctions blockiert werden. Dabei handelt es sich um winzige Verbindungen, die zwischen jeder Leberzelle bestehen. Über die Verknüpfungen tauschen die Zellen Plasma aus und stehen so im unmittelbaren Kontakt.

Die Funktion dieses Kontakts kannte man lange nicht. Inzwischen weiß man aber, dass er ähnlich wie die Kanäle zwischen Zellen im Herzmuskel funktioniert. Es werden Signale ausgetauscht und weiter gegeben, damit alle Zellen miteinandern koordinieren.

Letzte Erkenntnisse zeigten, dass die Gap Junctions offenbar Immunsignale austauschen und so ihre gemeinsame Abwehr gegen Schäden stärken. Werden die Kanäle blockiert, etwa durch eine Überdosis an Paracetamol, können Leberschäden sich leichter ausbreiten.