Warum Madagaskars Tierwelt so einzigartig ist - Forscher auf der Spur

Von Max Staender
21. März 2012

Die Tierwelt in Madagaskar ist unbeschreiblich einzigartig. Riesenschlangen, Giftfrösche, Lemuren und Mini-Chamäleons bevölkern die Insel. Viele dieser Tierarten gibt es ausschließlich auf dieser Insel, die vor der Küste Südostafrikas liegt.

Warum ist das so? Forscher haben nun durch genetische Analysen herausgefunden, dass die Vorfahren der dort lebenden Tierarten auf schwimmenden Baumstämmen vor etwa 60 Millionen Jahren aus Afrika auf die Insel angeschwemmt wurden. Die Tierarten konnten sich in Madagaskar in völliger Isolation entfalten.

Aufgrund gedrehter Winde sind seit etwa 15 Millionen Jahren nur noch sehr wenig neuartige Tiergruppen vom Meer angeschwemmt worden. Dadurch konnten die Tierarten ohne "Störungen" ihre Spezialisierungen entwickeln. Dies sei der Ursprung der so einzigartigen Tierwelt Madagaskars, welche vor 2000 Jahren von Menschen besiedelt wurde. Seither rotteten sie viele Tierarten aus, beispielsweise Riesenschildkröten, Riesenvögel und Riesenlemure. Zudem sind viele Tierarten vom Aussterben bedroht.

Das kleinste Chamäleon der Welt wurde erst vor fünf Wochen in Madagaskar entdeckt und misst stolze 16 Millimeter ohne Schwanz.