Warum man sich vor neuen Situationen fürchtet

Eine Studie zur verinnerlichten Angst

Von Frank Hertel
23. März 2011

Die psychischen Erkrankungen nehmen zu. Viele Menschen leiden unter Angstneurosen, was auch in den Bereich der psychischen Erkrankung fällt. Wissenschaftler der Universitäten Bordeaux, Basel und Freiburg haben an einem Computermodell sichtbar gemacht, wie es zu plötzlichen Ängsten bei Menschen kommen kann.

Dabei zeigten sie eine Gruppe von Zellen, die das Angstverhalten steuert und eine andere Gruppe, die die Angst unterdrücken kann. Die zweite Gruppe verhindert, dass ein erster Angstimpuls tiefer ins Bewusstsein und an wichtigere Schaltzentralen im Gehirn geleitet wird. Wenn plötzliche Ängste entstehen, ist die zweite Gruppe nicht so aktiv wie sie es sein sollte. Wie es zu so einem Versagen kommen kann, ermitteln die Forscher im Tierversuch mit Mäusen.

Eine Sache der Gewohnheit

Zunächst bringen sie den Mäusen bei, dass immer, wenn ihnen Schmerz zugefügt wird, ein bestimmter Klang zu hören ist. Nach einer Zeit haben die Mäuse Angst, wenn sie nur den Klang hören. Wenn sie nun den Klang aber oft hören, ohne dass etwas passiert, legen sie die Angst ab. Angst haben sie allerdings auch dann, wenn sie den Klang in einem neuen Kontext hören.

Die sogenannten "maskierten" oder verdeckten Ängste können beim Menschen also auftreten, wenn eine Situation neu ist und diese Situation ein Element enthält mit dem man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das teilte die Universität Freiburg mit.