Warum man vertraute Gesichter in einer neuen Umgebung nicht gleich erkennt

Von Heidi Albrecht
27. November 2013

Wir neigen dazu, vertraute Gesichter nicht sofort einordnen zu können, wenn einem diese in ungewohnter Umgebung begegnen.

Forscher aus London sind dem Phänomen einmal auf dem Grund gegangen, weshalb man ein paar Sekunden braucht, ehe man seinen eigenen Hausarzt im Supermarkt erkennt. In einem weißen Kittel jedoch würde man sofort wissen, um wen es sich handelt.

Ein bekanntes Gesicht zwischen Unbekannten erkennen wir häufig nicht

An der Studie nahmen ausschließlich Personen teil, die sich sehr gut Gesichter merken konnten. Ihnen wurden immer wieder verschiedene Gesichter gezeigt. Nach einer gewissen Zeit wurden einige Gesichter als bekannt eingestuft und auch wiedererkannt.

Zeigte man allerdings den Testpersonen wieder eine Reihe völlig unbekannte Gesichter und auch einen anderen Kontext dazu, so erkannten sie dazwischen gezeigte vertraute Gesichter wesentlich seltener.

Dabei scannte man das Gehirn um aufzeigen zu können, was dahinter steckt, wenn man ein Gesicht wiedererkennt.

Das Erkennen von Umgebung und Gesicht

Die Forscher haben belegen können, dass es zwei verschiedene Regionen im Gehirn sind, die für die Gesichtserkennung zuständig sind. Während die eine Hälfte daran arbeitet, sich das Gesicht im einzelnen einzuprägen, gibt die andere Hälfte den Hinweis, ob man das Gesicht bereits kennt oder nicht.

Völlig unabhängig davon, ob man mit der dazugehörigen Person vertraut ist oder nicht. Das spiele laut den Forschern keine Rolle. Gesichter werden in ihrer vertrauten Umgebung allerdings schneller erkannt, weil sich das Gehirn nicht nur an das Gesicht allein erinnert, sondern auch an die Umgebung.