Warzen im Kindesalter: Sollte man die Warze entfernen lassen?

Wenn Kinder Warzen entwickeln, müssen diese laut Ärzten nicht unbedingt behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2015

Eltern machen sich natürlich Sorgen, wenn am Körper des Kindes eine Warze sichtbar wird. Selten ist dieses Phänomen nicht, denn fünf bis zehn Prozent der Heranwachsenden entwickeln eine Warze.

Diese Hautveränderungen sind zwar nicht schön, in der Mehrheit aller Fälle aber aus medizinischer Sicht völlig unbedenklich. Die gutartigen Veränderungen beeinflussen das gesunde Heranwachsen nicht.

Behandeln der Warze unnötig und risikobehaftet

Nur bei Kindern mit anderen Krankheiten - besonders des Immunsystems - müssen gesonderte Maßstäbe angesetzt werden. Im Regelfall jedoch sind Warzen harmlos und der Griff zu aggressiven Therapien wie dem

  • Herausschneiden oder
  • Vereisen

sind unnötig.

Hinzu kommt die Beobachtung der Ärzte, dass viele Warzen im Kindesalter auch ohne jede Behandlung von allein verschwinden. Ein Eingreifen wäre hier also komplett überflüssig gewesen.

Bedenken sollten Eltern außerdem, dass jeder Eingriff gewisse Risiken birgt. Neben den Schmerzen für das Kind muss man an Faktoren wie

denken.

Eltern entscheiden sich meist für eine Behandlung

Aktuelle Zahlen zu all diesen Faktoren liefert eine Studie mit 214 Jungen und Mädchen. Sie waren zwischen null Jahren und 17 Jahren alt und hatten mindestens eine Warze. Die Forscher griffen nicht in die Entscheidungen der Eltern ein, sondern beobachteten nur den gesundheitlichen Verlauf der Kinder.

Ganze 95 Prozent entschieden sich für einen Eingriff. Dabei kam am häufigsten Salizylsäure zum Einsatz, auf Platz 2 lag das Vereisen. Nebenwirkungen traten mit 13,6 Prozent recht häufig auf. Die Kinder hatten

Größerer "Erfolg" bei nicht behandelten Kindern

Nach sechs Monaten war nur in 16 Prozent der behandelten Fälle die Warze wirklich komplett abgeheilt. In der Gruppe ohne Therapie hatte die Warze sich in 36 Prozent der Fälle von allein zurückgebildet.

Nach einem Jahr und damit längerer Heilungszeit für die Behandelten, hatte sich das Verhältnis auf 39 Prozent gegenüber 46 Prozent angenähert. Noch immer war der "Erfolg" der nicht behandelten Kinder aber größer.