Was macht den Knochentumor aus? Forscher finden im Gewebe hohe Mengen von Spurenelementen

Von Cornelia Scherpe
22. Juli 2014

Knochenkrebs gehört zu den bösartigen Krebserkrankungen. In der Fachsprache spricht man vom "Osteosarkom", oder auch dem "osteogenen Sarkom". Der Krebs kann verändertes Knochengewebe bilden und wächst dabei äußerst aggressiv. Gleichzeitig bildet er Tochterzellen und sendet diese in umliegendes Gewebe und die Blutbahnen. Metastasen bilden sich meist in der Lunge. Die 5-Jahres-Überlebens-Rate liegt bei einer schnellen und intensiven Therapie bei 70 Prozent.

Da der Knochentumor aber zu den seltenen Krebsformen zählt, ist er bisher noch wenig erforscht. Genau das erschwert auch die Erarbeitung von noch besseren Therapiestrategien. Ein Forschungsteam aus Österreich wollte daher neue Informationen zum Osteosarkom sammeln und stieß dabei auf neue Erkenntnisse.

Besonders Zink und Eisen in extremen Mengen im Tumorgewebe vorhanden

Dafür nutzen sie ein Diagnosegerät mit Synchotronstrahlung. Diese wird an einem Teilchenbeschleuniger hergestellt. Die Untersuchung führte man in Deutschland durch, da es hier eine solche Anlage gibt. So konnte zum ersten Mal nachgewiesen werden, dass im Tumorgewebe eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Spurenelementen vorhanden ist. Vor allen Dingen Zink und Eisen lassen sich in extremen Mengen vorfinden.

Daraus schlussfolgern die Forscher, dass der Krebs diese beiden Spurenelemente dringend für sein Überleben und/oder das Wachstum benötigt. Er verändert den Stoffwechsel im Gewebe daher so, dass er gute Lebensbedingungen hat.

Dieses Wissen könnte man sich nun für neue Behandlungsmethoden zunutze machen. Sollte ein Knochentumor wirklich auf Zink und Eisen angewiesen sein, könnte man ihn durch einen Entzug ausbremsen, oder ihn sogar besiegen.

Bisherige Behandlung von Knochenkrebs

Bisher kann ein Osteosarkom nur durch eine Operation behandelt werden, bei der das erkrankte Gewebe komplett entfernt wird. Nur wenn der Krebs sich noch chirurgisch entfernen lässt, besteht für den Patienten eine Behandlungsmöglichkeit. Eine Chemotherapie erfolgt dann im Anschluss zum Schutz vor Rückfällen, doch als alleinige Therapie kann man sie bisher nicht einsetzen. Dies könnte sich vielleicht in Zukunft ändern.