Was macht guten Sex aus? Unsere Erwartungen liegen oftmals zu hoch

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. März 2014

Beim Liebesspiel hat jeder Mensch andere Wünsche, Vorlieben und Phantasien, die für ihn letztendlich guten Sex ausmachen. Natürlich kommt es somit auch auf den Partner an, und inwieweit dieser auf die Bedürfnisse eingeht. So lässt es sich nicht pauschal beantworten, wann Sex wirklich gut war - es wird an mehreren, oftmals auch kleinen Dingen ausgemacht, die einen letztendlich wohlfühlen lassen.

Fakt ist, dass wir sehr häufig zu hohe Erwartungen an das Liebesspiel haben. Sex ist ein weit verbreitetes Thema - ob in Werbespots für Gleitgel oder auf Plakaten in Form von aufreizender Unterwäsche. Psychotherapeuten kritisieren die Idealisierung und zu starke Thematisierung des perfekten Sexuallebens, sodass die Enttäuschung schließlich nicht weit entfernt ist.

Worauf kommt es wirklich an?

Anstatt sich Sex so auszumalen, wie er in den Medien dargestellt wird - ohne irgendwelche Probleme, in höchster Lust und zwischen zwei Menschen, die sich blind verstehen - sollte man sich die Frage stellen, was einem selbst dabei wichtig ist. Was braucht man, um sich fallen lassen zu können, was wünscht man sich, um Spaß zu haben?

Wer bereits länger in einer Beziehung lebt, wird seinen Partner in dieser Hinsicht bereits kennen. Wenn es jedoch nicht der Fall ist, ist darüber zu reden kein Grund, sich zu schämen. Wer seinem Partner nicht von seinen Bedürfnissen erzählt, darf sich nicht wundern, wenn er den Sex im Nachhinein als enttäuschend ansieht. Wer sich nicht zutraut, über das Thema zu sprechen oder nicht die richtigen Worte findet, kann seiner/seinem Liebsten auch einfach während des Liebesspiels zeigen, was sie/er möchte.

Neben der Kommunikation sind zudem Selbstvertrauen und Vertrauen in den anderen sehr wichtig. Sich einem anderen Menschen nackt zu zeigen, ist nicht für jeden ganz einfach. So kann es manchmal einige Zeit dauern, bis man sich dies zutraut. Und diese sollte man sich auch nehmen, denn wer sich dabei nicht wohlfühlt, wird es schwer haben, den Sex wirklich zu genießen. Und schließlich sollte der Orgasmus nicht das Ziel sein, worauf man beim Liebesspiel "hinarbeitet" - auch wenn es nicht dazu kommt, kann der Geschlechtsverkehr gut sein. Viele von uns setzen uns zu sehr unter Druck, seinen Partner unbedingt befriedigen zu müssen. Dies ist jedoch auch ohne den Höhepunkt möglich.