Was man selbst tun kann, um schwanger zu werden

Von Jutta Baur
31. Januar 2012

Ein Kinderwunsch ist ganz natürlich. Nicht ohne Grund spricht man von einer biologischen Uhr, die darauf programmiert ist, irgendwann Kinder zu bekommen. Nur leider klappt es nicht unbedingt. Da der erste Schritt bei einer ungewollten Kinderlosigkeit nicht automatisch zum Reproduktionsmediziner führt, sollte man selbst etwas an seinen Lebensumständen ändern, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Neben den allseits gegebenen Ratschlägen, die ins Land der Märchen gehören, gibt es andere, die medizinisch durchaus sinnvoll sind.

Werner Harlfinger vom Berufsverband der Frauenärzte rät Frauen mit Kinderwunsch, auf ihre Ernährung zu achten. Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass man durch geeignetes Essen die Fruchtbarkeit beeinflussen kann. Der Gynäkologe weist jedoch darauf hin, dass übergewichtige Frauen schwerer schwanger werden, als schlanke. Das bedeutet nicht, sofort eine Diät zu beginnen. In der Abnehmzeit besteht die Gefahr, dass dem Körper zu wenig wichtige Nährstoffe gegeben werden.

Wer seinen Körper auf eine Schwangerschaft vorbereiten will, kann vorher schon Folsäure ergänzen. Bis zur Geburt braucht der Körper der Frau weit mehr dieses Stoffes, als man gemeinhin mit der Nahrung aufnimmt. Beginnt die Frau bereits vorher mit der Gabe von Folsäure, könnte dies den Körper in Richtung Schwangerschaft beeinflussen.

Männer können einen positiven Einfluss auf ihre Zeugungsfähigkeit nehmen. Moderater Sport und eine Ernährung, in der die Aminosäure Arginin enthalten ist, fördert die Dynamik von Spermien. Prof. Frank Sommer vom Institut für Männergesundheit der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf nennt als Träger dieses Inhaltsstoffes Nüsse, Bananen und Äpfel. Auch Getreideprodukte weisen einen hohen Gehalt an Arginin auf. Natürlich sollte auf Alkohol und Zigaretten verzichtet werden. Allerdings, so sagt Prof. Sommer dauert es rund drei Monate, bis die positiven Effekte wirken.

Wenn es überhaupt nicht klappen will, sollte das Paar einen Arzt aufsuchen. Wie Studien zeigen, reicht oft schon ein aufmerksames, zugewandtes Gespräch um den "Knoten" platzen zu lassen.