Wasser auf Europa tiefer als vermutet

Von Ingo Krüger
27. September 2012

Wissenschaftler waren bisher davon ausgegangen, dass direkt unter der Eisoberfläche des Jupitermondes Europa flüssiges Wasser vorkommt. Damit hätten gute Bedingungen für außerirdisches Leben geherrscht. Doch eine neue Analyse tschechischer Wissenschaftler dämpft die Hoffnungen auf einen großen Ozean unmittelbar unter der Eiskruste.

Es existiere zwar ein rund 100 Kilometer tiefes Meer auf Europa, erklärten die Forscher. Allerdings sei es sehr wahrscheinlich, dass das Wasser nicht lange flüssig bleibe, sondern schon innerhalb weniger zehntausend Jahre einfriere. Sollte eine Sonde auf dem Jupitermond landen und versuchen, dort nach Wasser zu bohren, könnte der Weg länger sein als bisher angenommen. Der wirklich flüssige Ozean befinde sich in einer wesentlich größeren Tiefe und beginne vermutlich erst 25 bis 50 Kilometer unterhalb der Mondoberfläche.

Der Grund dafür liege in den enormen Gezeitenkräften des Jupiters, die sich auf Europa auswirken, erklärten die Wissenschaftler von der Universität Prag. Das Wasser werde so erwärmt und in flüssiger Form gehalten. Allerdings gefriere es in der Nähe des äußeren Eispanzers des Mondes relativ schnell. So entstehe eine zähflüssige Mischschicht aus Eis und Wasser.

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