Wasser gefriert nicht bei null Grad

Reines Wasser gefriert im Gegensatz zu dem uns bekannten Wasser erst bei viel niedrigeren Temperaturen

Von Ingo Krüger
28. November 2011

Zwei US-Wissenschaftlerinnen haben jetzt mittels eines neuen Verfahrens herausgefunden, bei welcher Temperatur reines Wasser wirklich gefriert. Reines Wasser, auch Reinstwasser genannt, ist besonders aufbereitetes Wasser. Im Gegensatz zu herkömmlichem Wasser, wie es in der Natur vorkommt, enthält es so gut wie keine Fremdstoffe, wie zum Beispiel Magnesium.

Wassermoleküle formieren sich um Schmutzpartikel

Wasser benötigt Kristallisationskeime (Schmutzpartikel), um zu gefrieren. Um solche Partikel formieren sich Wassermoleküle und werden auf diese Weise zu Eis. Bei reinem Wasser sind diese Partikel nicht vorhanden. Daher sind viel niedrigere Temperaturen nötig, um den Gefrierpunkt zu erreichen.

Reines Wasser gefriert bei -48,3 Grad Celsius

Die Forscherinnen haben ein Modell ausgearbeitet, das den exakten Gefrierpunkt angibt. Sie haben aufgezeigt, dass reines Wasser selbst keine Schmutzpartikel beinhaltet. Daher muss es selbst Ansatzpunkte für Eiskristalle bilden.

Dies passiert, indem sich um ein Wassermolekül vier weitere gruppieren. So wird ein Tetraeder geschaffen. Je tiefer die Temperatur sinkt, desto mehr Tetraeder bilden sich.

Bei -48,3 Grad Celsius waren so viele Tetraeder entstanden, dass kein flüssiges Wasser mehr vorhanden war. Das Wasser war vollständig gefroren.

Forschungsergebnis gibt Hinweise über Stand der globalen Erwärmung

Diese Analyse gibt einen entscheidenden Hinweis zur Klimaforschung und globalen Erwärmung, denn mit dieser Methode lässt sich herausfinden, wie groß die Anzahl flüssiger und kristalliner Moleküle in der Atmosphäre ist. Daraus wiederum lässt sich schließen, wie stark Sonnenlicht streut und absorbiert wird. Dies gibt Hinweise über den Stand der globalen Erwärmung.

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