Wechseljahre nicht immer schuld an Osteoporose

Osteoporose liegt an abnehmendem Östrogenspiegel, doch auch Eiweiße scheinen verantwortlich

Von Viola Reinhardt
3. April 2009

Eine Osteoporose, also Knochenschwund, betrifft zumeist Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Vielfach wird angenommen, dass ein abnehmender Östrogenspiegel daran schuld ist. Doch wie nun Wissenschaftler aus Österreich und Deutschland feststellen konnten, scheinen auch Eiweiße mit dafür verantwortlich zu sein.

Zunächst einmal beginnt sich der Östrogengehalt abzubauen, was als Folge eine verstärkte Bildung von Knochenfresszellen auslöst. Diese wiederum bauen die Knochen ab und lassen sie demzufolge brüchiger werden. Gesteuert wird dieser Vorgang über Signale die von Eiweißantennen empfangen werden.

Fehlendes Eiweiß als Schutz gegen Osteoporose

Als das wichtigste Antenneneiweiß gilt hierbei RANK, das zentral die Fresszellen steuert. Nun konnten die Forscher einen Weg finden, wie das Ausfahren der RANK-Antennen gesteuert werden kann. Hierfür konnte ein Signaleiweiß namens CCR2 nachgewiesen werden, das bei Mäusen an den Vorgängen beteiligt ist und bei einem Fehlen in den Mäusen einen nachhaltigen Schutz gegen Osteoporose bewirkt.

Diese Erkenntnisse könnten nun für Therapien eingesetzt werden, die einen wirksamen Schutz gegen die Knochenbrüchigkeit darstellen könnten. Angesichts der rund 120.000 Schenkelhalsbrüche pro Jahr und einem daraus entstehenden Kostenfaktor von etwa 20.000 Euro pro Patient sind Fortschritte in diesem Bereich mehr als notwendig.