Wechselwirkung von Medikamenten nachweisen - Forscher entwickeln neue Methode

Von Alexander Kirschbaum
26. Februar 2013

Pharmakologen des Universitätsklinikums Heidelberg haben ein neues Messverfahren erprobt, mit dem Wechselwirkungen von Medikamenten untersucht werden können. Heutzutage gibt es viele Patienten, die gleich mehrere Medikamente einnehmen müssen.

Bei der Kombination von Arzneimitteln können allerdings gefährliche Wechselwirkungen entstehen. Diese sind bisher nicht ausreichend erforscht, da derartige Studien eine hohe Belastung für die Probanden bedeuten und mit einem Gesundheitsrisiko verbunden sind. Studien zu Wechselwirkungen von Medikamenten wurden daher bisher nur mit gesunden Probanden durchgeführt. Das könnte sich mit dem neuen Messverfahren ändern.

Mithilfe der Massenspektromie haben die Heidelberger Forscher äußerst niedrig dosierte Wirkstoffe im Blut der Probanden nachgewiesen. Die Massenspektromie wird in der chemischen Medizin bislang angewendet, um Substanzen in Körperflüssigkeiten nachzuweisen.

Die Wissenschaftler verabreichten zwölf gesunden Probanden gleichzeitig ein Pilzmittel und ein Schlafmittel. Obwohl die verabreichte Dosis 30.000 Mal geringer war als die Menge, die Patienten bei einer Behandlung üblicherweise einnehmen, konnten die Forscher etwaige Wechselwirkungen präzise bestimmen.

Demnach lassen sich mit der Methode der Massenspektromie Wechselwirkungen auch dann nachweisen, wenn den Probanden eine minimale, unbedenkliche Dosis der Medikamente verabreicht wird. Wechselwirkungsstudien könnten so künftig auch risikolos an Kranken durchgeführt werden.