Weibliche Wirbelstürme fordern mehr Menschenleben

Von Alexander Kirschbaum
11. Juni 2014

Wirbelstürme mit einem weiblichen Namen sind besonders gefährlich. Diese erstaunliche Schlussfolgerung ziehen US-Forscher in einer aktuellen Studie. Die Wissenschaftler untersuchten 92 Wirbelstürme aus den Jahren 1950 bis 2012 und deren Auswirkungen in den Vereinigten Staaten. Dabei zeigte sich, dass mit einem weiblichen Namen belegte Hurrikane häufiger Todesopfer forderten als Wirbelstürme mit einem männlichen Namen.

Wirbelstürme mit männlichen Vornamen werden gefährlicher eingeschätzt

Um der Sache auf den Grund zu gehen, führten die Forscher ein Experiment durch. Testpersonen sollten die Gefährlichkeit von Wirbelstürmen anhand deren Namen bestimmen. Der Test ergab ein klares Bild, Hurrikane mit weiblichen Namen wurden von den Testpersonen als weniger gefährlich empfunden. Demnach nehmen Menschen "weibliche Wirbelstürme" eher auf die leichte Schulter und begeben sich bei deren Nahen seltener in Sicherheit, wodurch mehr Menschen ums Leben kommen.

Ein Wirbelsturm "Andrea" beispielsweise war in der Vorstellung der Testpersonen sanfter als ein Wirbelsturm "Andreas". Laut der Forscher übertragen Menschen die Verhaltensweisen von Männern und Frauen auf die Wirbelstürme. Da Männer in ihrem Verhalten als aggressiver gelten, ist der Respekt vor "männlichen Hurrikanen" sowohl bei Männern als auch bei Frauen ausgeprägter. Der forscher zufolge ist es also durchaus angebracht, die Namensgebung von Stürmen zu überdenken bzw. zu ändern.