Wein statt Gold - lohnenswerte Geldanlage der besonderen Art

Der Wertzuwachs beim Wein ist höher als bei Staatsanleihen oder Diamanten

Von Cornelia Scherpe
8. August 2018

Ein guter Wein gehört zum geselligen Beisammensitzen am Abend oder auch zum Festessen für viele dazu. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird der edle Rebensaft aber nicht nur zu passenden Anlässen getrunken, sondern auch mit unternehmerischen Absichten im Keller gelagert. Langfristig gesehen kann man nämlich mit dem einmal günstig gekauften Wein große Gewinne einfahren.

Preiszuwachs von 192 Prozent

In der Vergangenheit waren die Zuwächse deutlich besser als bei Diamanten und Staatsanleihen. Gute Weinflaschen haben über die letzten zehn Jahre einen Preiszuwachs von stolzen 192 Prozent verzeichnet. Diamanten kamen im Vergleich dazu auf gerade einmal 70 Prozent. Damit muss sich Wein nicht verstecken, sondern zeigt vielmehr eine bislang unterschätzte Branche. Höhere Wertsteigerungen erzielen nur noch Oldtimer von Maserati, Ferrati, Rolls Roye und Co. Sie kommen auf 334 Prozent Wertzuwachs in zehn Jahren. Für die meisten von uns dürfte es aber einfacher sein, sich einen guten Wein zu kaufen als einen Oldtimer.

Gründe für die Wertsteigerung

Doch wie entstehen diese Wertzuwächse bei Wein? Auf der einen Seite stehen natürlich die leidenschaftlichen Sammler aus Europa und den USA. Sie sind bereit, für ältere Jahrgänge größere Summen zu zahlen. Auf der anderen Seite wächst das allgemeine Interesse an Wein sowohl in Asien als auch im Mittleren Osten. In Asien möchten viele Menschen mehr Wein trinken und obgleich die oft muslimisch geprägten Menschen im Mittleren Osten selbst keinen trinken dürfen, haben sie den Reiz des Investments erkannt. Das zusammen lässt den Wert im Schnitt seit über 100 Jahren um 4,1 Prozent pro Jahr steigen.

Weine aus Frankreich besonders begehrt

Wer in Weine setzen möchte, kauft gerne die Flaschen namhafter Hersteller, die bereits älteren Datums sind. Allerdings gibt es auch junge Weine mit großem Potenzial. Diese kommen meist aus Frankreich und den dortigen, international bekannten Anbaugebieten. Sobald Winzer die Kategorie Premier Cru für ihre Weine vergeben dürfen, sind schnell 1.000 Euro und mehr pro Flasche normal. Die besten Wertsteigerungen gibt es aber tatsächlich mit den Sorten, die günstig im Einkauf sind, da sie ursprünglich zum Trinken gedacht sind. Wer die Flasche aber lagert, bis der Jahrgang rar ist, hat plötzlich eine lohnenswerte Investition im Keller liegen.