Weit verbreitete Tics und wie man gegen diese angehen kann

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. März 2014

Bei einem Tic sprechen Mediziner von einer "neurologisch bedingten Bewegungsstörung", die dazu führt, dass man bestimmte Laute von sich gibt oder Bewegungen ausführt, ohne dies bewusst wahrzunehmen.

Besonders im Kindesalter tritt eine Tic-Störung häufig auf, verschwindet jedoch in den meisten Fällen auch rasch wieder von alleine.

Zu den typischen Tics gehören unter anderem das Räuspern, Schulterzucken oder das verstärkte Blinzeln. Doch auch Erwachsene weisen solche Verhaltensweisen auf, von denen man bei einem über einjährigen Andauern von einem Tourette-Syndrom spricht.

Mögliche Ursachen

Man geht davon aus, dass die Ursachen von Tic-Störungen in einer Verbindungsbeeinträchtigung bestimmter Gehirnregionen zu finden sind, genauer gesagt in den Nervenbahnen, die zwischen dem limbischen System, den Basalganglien sowie dem Stammhirn liegen, wie in Kernspinstudien herausgefunden werden konnte. Bei Personen mit Tics konnten hier Veränderungen diagnostiziert werden, die dazu führen, dass Betroffene bestimmte Impulse nicht unterdrücken könne.

Lediglich eine symptomatische Behandlung ist möglich

Die Bewegungen erfolgen völlig unkontrolliert, was den Patienten das Leben sehr schwer machen kann: sie fallen durch ihre Tics besonders auf und ernten schiefe Blicke oder Getuschel. Heilen kann man diese motorischen Anomalien nicht, lediglich eine symptomatische Behandlung liegt im Bereich des Möglichen. Dazu wird oftmals eine Variante der Verhaltenstherapie eingetzt, die den Namen Habit-Reversal-Training trägt.

Ziel dieser Behandlung ist das Ersetzen des Tics durch eine weniger auffällige und störende Bewegung. Auch lernen Betroffene, das Gefühl, welches kurz vor dem Auftreten des Tics aufkommt, verstärkt zu spüren. Durch diese Vorahnung können sie diesem gegensteuern und im Idealfall unterdrücken. Medikamente - in der Regel Neuroleptika - werden aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen nur in sehr ausgeprägten Fällen eingesetzt; gleiches gilt für die tiefe Hirnstimulation.