Welche Erkrankungen werden mit dem Mythos der Werwölfe in Zusammenhang gebracht?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. März 2013

In verschiedenen Legenden, so auch in den Büchern von Harry Potter, wird von Werwölfen berichtet.

Hierbei handelt es sich Wolfs- oder Haarmenschen, die sich zu rasenden Bestien verwandeln. In den Harry-Potter-Romanen von Joanne K. Rowling wird dies auch beschrieben, so wurde der Lehrer Lupin als Kind von einem Werwolf gebissen und verwandelte sich regelmäßig bei Vollmond auch in einen solchen.

Doch wie kommt es eigentlich zu diesem Werwolfs-Syndrom, das man auch als Hypertrichose bezeichnet. So wird in extremen Fällen der gesamte menschliche Körper von Haaren bedeckt und im Mittelalter wurden solche Wolfsmenschen gerne am königlichen Hofe vorgeführt. Aber anders als bei den Hexen wurden diese Menschen nicht verfolgt.

Heutzutage wird vermutet, dass ein Gendefekt vorhanden ist, so dass ein normalerweise ständiger Haarausfall und automatisches Nachwachsen verhindert wird. Mit Hilfe einer Laser-Therapie versucht man deswegen die Haarfollikel, wo sich am unteren Ende die Haarwurzel befindet, zu veröden, doch ist diese Behandlung kostspielig und aufwendig und es kann zur Narbenbildung kommen.

Oftmals werden die Werwölfe auch als lichtscheu beschrieben, so könnte eine seltene Stoffwechselerkrankung, die Porphyrie, dafür ein Grund darstellen. Da diese betroffenen Patienten die Dunkelheit bevorzugen, kommt es als Folge auch zu einer Rückbildung des Zahnfleisches, so dass die Zähne automatisch größer wirken. Auch wachsen im Gesicht verstärkt die Haare, so dass diese Menschen tatsächlich wie ein Werwolf aussehen. Wenn nun diese Menschen noch zusätzlich an Tollwut erkrankt waren, so könnte dieser Verdacht des Werwolfs noch verstärkt werden.

Doch heute weiß man, dass bei der Tollwut die Betroffenen unter starken Schmerzen und einer Schlucklähmung leiden, so dass die Erkrankung nach ein paar Tagen tödlich endet, denn eine Heilung ist nicht möglich.