Wird die Medizin zu komplex, sind einfache Erklärungen und Esoterik gefragt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. Januar 2008

Das magische Denken um Gesundheit und Krankheit breitet sich immer weiter aus. Das hat der Kulturwissenschaftler Matthias Badura von der Universität Tübingen erfahren, der am Beispiel einer Warzenbesprecherin untersuchte, warum Menschen sich auf wissenschaftlich nicht überprüfbare alternative Heilverfahren einlassen.

"Es muss sich niemand mehr schämen, dass er an Irrationales glaubt", sagt er im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Dahinter stecke die Sehnsucht, Zusammenhänge wieder überschauen zu können. Dies sei in der zunehmend technisch gewordenen Schulmedizin vielen nicht mehr möglich. Die Akzeptanz magischer Einflüsse ziehe sich durch alle gesellschaftlichen Schichten. "Meistens gehen die Menschen ganz pragmatisch mit den Heilmethoden um", hat Badura festgestellt. "Funktioniert es, ist es gut. Wenn nicht, dann ist es auch nicht weiter schlimm."

Viele Patienten fahren auch zweigleisig: Ihrem schulmedizinischen Doktor vertrauen sie nach wie vor, probieren aber zusätzlich alternative Methoden aus.