Weltkulturerbe Torun: Wo Nikolaus Kopernikus in die Sterne schaute

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juli 2012

Der Rummel um die Fußball-EM ist vorbei und in Polen ist der Alltag eingekehrt. Zeit, sich den echten Sehenswürdigkeiten des Nachbarlandes zu widmen, die während der Fußballsause zugunsten der Spielorte sträflich vernachlässigt wurden. Torun zum Beispiel, gute 100km südlich von Danzig, das früher auf Deutsch Thorn hieß.

In Torun wurde 1473 der weltberühmte Astronom Nikolaus Kopernikus geboren, dessen Geburtshaus heute ein Museum beherbergt. Der große Forscher selbst steht als Statue verewigt auf dem Rynek Staromiejski-Platz vor dem Rathaus. Das Kopernikus-Museum beherbergt jedoch nicht nur Ausstellungsstücke zu seinem Leben und zur Astronomie im allgemeinen sondern auch - Lebkuchen.

Die "Thorner Lebkuchen" waren schon vor Jahrhunderten ein Verkaufsschlager und brachten Torun den Namen Pfefferkuchen-Stadt (Miasto Pierników) ein. Heute sind sie ein beliebtes Mitbringsel für Touristen, die in der Ausstellung gesehen haben wie die Lebkuchen im Mittelalter angefertigt wurden.

Doch Torun hat noch mehr zu bieten als Lebkuchen und Kopernikus: Zur Altstadt, die seit 1997 zum Weltkulturerbe der Unesco zählt, gehört zum Beispiel die gotische Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert und der "Schiefe Turm von Torun", der seinem berühmten Bruder in Pisa in Sachen Schieflage in nichts nachsteht.

Im Sommer tummeln sich Einheimische und Touristen in den zahllosen Cafés und Pubs der Stadt, sowie auf den sonnigen Plätzen, zum Beispiel am Springbrunnen Fontanna Miejska Cosmopolis mit seinen rhythmischen Wasserspielen und abendlichen Lichtshows.