Wenig Erfolg bei Rauchstopp mit E-Zigarette und anderen Ersatzmitteln
Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai ist ein gutes Datum, um endgültig dem Glimmstängel zu entsagen. Beim Rauchstopp sollen E-Zigaretten, Akupressur, Seminare und Co unterstützen. Doch Gesundheitsexperten halten nicht viel von den Ersatzmitteln und bescheinigen wenig Erfolg beim Kampf gegen die Nikotinsucht.
83 Prozent der Ex-Raucher haben ohne Hilfsmittel aufgehört
Beinahe jeden Tag gibt es neue Wundermittel, die der Nikotinsucht Einhalt gebieten sollen. Die einen besuchen Anti-Raucher-Seminare, die nächsten lassen sich einen Knopf ins Ohr setzen oder kleben Nikotinpflaster.
Vor allem starke Raucher probieren oft eine ganze Palette an nikotinhaltigen Ersatzpräparaten. Doch gerade einmal 10,4 Prozent sind mit diesen Hilfsmitteln von der Qualmerei los gekommen - 83 Prozent der Ex-Raucher schaffen es ganz ohne Pflaster, Kaugummis oder E-Zigaretten, die besonders in der Kritik stehen.
Die große Gefahr - das Inhalieren von Chemiecocktails
Trotz Rauchverbot in Gaststätten und drastischer Warnhinweise auf Zigarettenpackungen lässt sich ein Drittel der Bevölkerung nicht vom Rauchen abschrecken. Besonders E-Zigaretten finden reißenden Absatz.
Doch die große Gefahr gehe vom Inhalieren eines Chemiecocktails aus, dessen Langzeitwirkung niemand kenne, so Experten vom Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Auch bei nikotinfreien Liquids sollen bereits Spuren von Nikotin gefunden worden sein. Raucher ziehen meistens besonders lange und intensiv an elektrischen Zigaretten. Dadurch kann es zu einer Überdosierung mit schädigenden Inhaltsstoffen kommen. Eine Empfehlung könne zu diesem Zeitpunkt nicht ausgesprochen werden.
Statt viel Geld für Ersatzpräparate auszugeben raten Experten, an der Selbstdisziplin zu arbeiten und das Durchhaltevermögen zu stärken. Wenn Familie und Freunde bei der Raucherentwöhnung unterstützen, ist der Ausstieg einfacher. Am Anfang muss die Bereitschaft stehen, seine Sucht anzuerkennen. Gründe, um endgültig mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es genug. Das DKFZ in Heidelberg betreibt ein Rauchertelefon, wo sich Nikotin-Junkies kostenlos beraten lassen können.