Weniger Adipositas dank Mittagessen in der Schulkantine

Gesundes Kantinenessen senkt laut Studie das Risiko für Übergewicht

Von Cornelia Scherpe
24. April 2020

Deutsche Forscher haben sich angesehen, ob die Art der Mittagsverpflegung in Schulen einen nennenswerten Einfluss auf das Adipositas-Risiko der Kinder hat. Die Antwort ist ein klares Ja.

Insgesamt wurden 41 Schulen in Leipzig untersucht und aus diesen 1.215 Kinder betreut. Darunter waren Jungen und Mädchen aus der vierten Klasse verschiedener Grundschulen, aber auch ältere Kinder weiterführender Schulen bis zur achten Klasse. Von der Gesamtgruppe waren zwölf Prozent der Teilnehmenden bereits stark übergewichtig oder adipös.

Die Forscher sahen sich nach dieser Erhebung den Betrieb der Schulkantinen an. Insgesamt nahmen 67 Prozent der Kinder ihr Essen mittags in der schuleigenen Kantine ein. In dieser Teilgruppe waren deutlich weniger übergewichtige Kinder.

Meisten Schulkantinen bieten Schülern gesunde und ausgewogene Ernährung

Das Essen vor Ort wurde in allen zehn Schulen untersucht und erfüllte bei sechs Kantinen zu mindestens 60 Prozent der Fälle die entscheidenden Qualitätskriterien, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgestellt wurden. Die Kinder bekamen also Vielfalt beim Essen geboten, dabei regelmäßig Vollkorn, Gemüse und Obst. Die Kantinen achteten zudem auf möglichst wenig Zucker und Salz sowie eine schonende Zubereitung. Dies hilft offenbar gut und Schulen sollten überlegen, so die Empfehlung der Forscher, auch über das Angebot eines Frühstücks vor Ort zu beraten. Immerhin gaben neun Prozent der Kinder an, sie würden an Schultagen kein Frühstück essen. Sechs Prozent aßen auch an Wochenenden und in den Ferien nie Frühstück. In dieser Teilgruppe war der Anteil der adipösen Schülerinnen und Schüler am größten.

Die Studie beleuchtete zudem, dass die Kinder im Schnitt pro Monat 15,37 Euro Taschengeld hatten. Wer über dem Durchschnitt lag, war öfter in Fast-Food-Läden in Schulnähe und kaufte auch im Supermarkt öfter Süßigkeiten.