Weniger Allergien bei Landkindern? Studie liefert widersprüchliche Aussagen

Von Nicole Freialdenhoven
28. Juli 2014

Seit Jahren streiten sich Mediziner darüber, ob das Leben auf dem Land die potenzielle Entwicklung von Allergien bei Kindern positiv beeinflusst oder nicht. Eine neue Studie des Helmholtz Zentrums in München liefert nun weiteren Diskussionsstoff. Die Forscher analysierten die Daten der beiden Geburtskohorten GINIplus und LISAplus mit insgesamt 5803 Kindern, die in den ersten zehn Lebensjahren auf eine allergische Rhinitis untersucht worden waren.

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Eine Gruppe stammte dabei aus der Region München, die andere Gruppe aus ländlichen Teilen des Ruhrgebietes. Um die Vegetation am Wohnort der Kinder und die Dichte an Wäldern und Wiesen zu überprüfen, wurden Satellitenbilder hinzugezogen.

Dabei ergab sich für die beiden Gruppen ein widersprüchliches Bild: Die Kinder aus München litten überdurchschnittlich häufig an allergischer Rhinitis, die Kinder aus dem Ruhrgebiet dagegen weniger häufig - auch wenn die Begrünungsdichte an beiden Orten etwa gleich war.

Die Forscher spekulieren nun darüber, ob die Art der Begrünung möglicherweise Einfluss auf die Entstehung der Allergien habe: Im Raum München waren die meisten Grünflächen künstlich angelegt worden, während die ländlichen Teile des Ruhrgebiets seit Jahrhunderten grün waren. Hier waren die Kinder auch umfangreicher und früher mit den Allergenen in Kontakt gekommen.