Weniger Appetit durch Verpackungshinweis: PACE-Label könnte beim Abnehmen helfen

Das Label gibt an, wie lange man joggen oder gehen müsste, um die Kalorien wieder abzubauen

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2020

Es ist verlockend, auf dem Sofa eine Tüte Chips zu naschen oder sich Schokolade beim Spieleabend schmecken zu lassen. Die meisten wissen auch, dass viel Bewegung zum Ausgleich nötig wäre, um die Kalorien wieder abzuarbeiten, doch man denkt am liebsten nicht darüber nach. Würde man den Gedanken nicht so leicht beiseite schieben können, würde das den Appetit öfter zügeln. Genau das will sich das PACE-Label zunutze machen.

Das Kürzel steht für "physical activity calorie equivalent" und beschreibt, wie lange der Konsument sportlich aktiv sein müsste, um die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden. Das Label besteht aus drei Feldern: das erste benennt die Kalorienmenge pro Packungsinhalt, das zweite und dritte Feld benennen die Minutenzahl, die man joggen oder gehen müsste, um die Kalorien abzubauen. Eine Tafel Schokolade mit 229 Kalorien muss dann mit 22 Minuten Joggen oder 42 Minuten Spazieren abtrainiert werden.

Label führt zu kalorienbewussterem Einkaufen

Das PACE-Label stand erstmals 2016 im Licht der Öffentlichkeit. Damals wurde in Großbritannien eine Einführung auf Verpackungen abgelehnt, da noch Studien zur Wirksamkeit fehlten. Seitdem wurden mehrere Untersuchungen durchgeführt. Eine aktuelle Meta-Analyse fasst nun 14 Studien zusammen und zeigt, dass im Schnitt 64,9 Kilokalorien weniger eingekauft werden, wenn das Label im Spiel ist. Der Rekord lag bei 103,2 Kilokalorien weniger pro Einkauf. Bereits beim Gang durch den Supermarkt entscheiden sich also weniger Menschen für kalorienreiche Lebensmittel. Zuhause nehmen sie dann im Durchschnitt 80,4 Kilokalorien weniger auf.

Die Zahlen klingen im ersten Moment eher klein. Ein Erwachsener benötigt immerhin circa 2.000 Kilokalorien für den Tag. Doch da sich Übergewicht meist schleichend entwickelt, kann die täglich leicht erhöhte Menge auf lange Sicht das Problem sein. Wer regelmäßig 100 Kilokalorien spart, kann gegen diese Entwicklung ansteuern.