Weniger Frühgeburten durch neues Betreuungsprogramm während der Schwangerschaft

Umfangreiche Informationen eines Betreuungsprojekts führen zur verringerten Frühgeburtenanzahl

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
4. November 2010

Übergewicht, Stress, ein hohes Alter und Diabetes können während der Schwangerschaft dazu führen, dass das Baby zu früh auf die Welt kommt. Laut Statistiken ist die Rate an Frühgeburten in Industrieländern in den letzten Jahren um 30 Prozent gestiegen, allein in Deutschland werden zehn Prozent der Babys vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren.

Nützliche Tipps an schwangere Frauen durch Projekt "AnyCare ProMama"

Auch die Anzahl der Kaiserschnitte ist gestiegen; betrug sie im Jahr 1991 noch 15,3 Prozent, waren es im Jahr 2008 bereits 30,2 Prozent. In Zusammenarbeit mit dem Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands, dem Deutschen Hebammenverband und dem Netzwerk der Geburtshäuser hat die AnyCare GmbH Krankenkassen und -versicherungen ein Betreuungsprogramm auf die Beine gestellt, welches schwangeren Versicherten in Form von telefonischen Gesprächen Hilfe und Unterstützung anbieten soll. Das Projekt trägt den Namen "AnyCare ProMama". Dabei werden die werdenden Mütter regelmäßig von ausgebildeten Teams angerufen und erhalten nützliche Tipps zum Thema gesunder Ernährung, Stillen, natürliche Geburt usw.; zudem gibt es regelmäßige Informationsbroschüren.

Weiterhin werden pH-Wert-Teststreifen zur Messung des Scheidenmilieus vergeben, denn "ein gestörtes Scheidenmilieu geht oft mit Pilzinfektionen einher. Diese erhöhen das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt", so die Ärztin in der Produktentwicklung des Programms. Das Projekt wird mit mehreren Besuchen von Hebammen, die Beratungsgespräche mit den Schwangeren führen, abgerundet.