Weniger Kollateralschäden bei Hautkrebs - das Ziel der modernen Krebstherapie

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2012

Kollateralschäden passieren in der Behandlung von Krebspatienten ständig. Zwar kann man mit diversen Methoden den bösartigen Krebszellen bereits recht gut zu Leibe rücken, doch dabei wird meist umliegendes und gesundes Gewebe ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Diese Kollateralschäden sind nicht nur unerfreulich, sie können auch gesundheitliche Konsequenzen für den Patienten haben und ihn weiter schwächen. Die modernen Krebstherapien haben daher neben der eigentlichen Behandlung das Hauptziel, die Kollateralschäden so gering wie möglich zu halten.

In Wien wird derzeit eine neue Methode gegen Hautkrebs erprobt. Zwar ist die Gruppe der Probanden recht klein und die Nebenwirkungen noch nicht in Langzeituntersuchungen erforscht, doch scheint sich hier eine neue Methode ohne Kollateralschäden heraus zu kristallisieren.

Menschen mit dem Basalzellkarzinom leiden an einer Form des Hautkrebs, der nicht so aggressiv ist wie der schwarze Hautkrebs und operativ entfernt werden kann. Doch gerade bei den OPs muss man mit Kollateralschäden rechnen, da der Krebs komplett entfernt werden sollte und so auch gesundes Gewebe dem Skalpell zum Opfer fällt. Die Patienten müssen oft dutzende Eingriffe durchstehen und dennoch tritt der Krebs immer wieder auf. Schuld ist ein irr geleitetes Molekül in ihren Hautzellen, das beständig den Befehl zum Zellwachstum gibt. So entstehen die Geschwüre immer wieder neu.

Die Methode will ohne Kollateralschäden das Problem von innen heraus beseitigen, indem es das Molekül ausschaltet. Dies sollte den Krebs zum Ruhen bringen. Werden dann in einer Operation alle Krebszellen entfernt, sollte der Patienten anschließend geheilt sein. Ob sich das neue Verfahren in der Praxis bewährt, muss die Studie allerdings erst zeigen.