Wenn Demenzkranke zusätzlich an Diabetes erkrankt sind, ist eine besondere Therapie nötig

Wenn Demenzkranke das Insulin verweigern, kann es zu bedrohlichen Schwankungen des Stoffwechsels kommen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. November 2011

Wie Dr. Daniel Kopf, Chefarzt am Marienkrankenhaus in Hamburg, erläutert, müssen Patienten, die an einer Demenz erkrankt sind und zusätzlich an Diabetes leiden, besonders behandelt werden. So kann es beispielsweise bei einer Verweigerung des lebenswichtigen Insulins, entweder als Medikament oder Spritze, zu bedrohlichen Schwankungen des Stoffwechsels kommen.

Manche Demenzkranke reagieren aggressiv gegen ihre Betreuer oder beschimpfen die Ärzte und das Pflegepersonal, andere sind teilnahmslos und verweigern neben der Nahrung auch die Einnahme der nötigen Medikamente. Manche laufen auch unruhig durch die Gegend und dabei werden mehr Kalorien verbrannt, so dass dann der Zuckerhaushalt auch beeinflusst wird.

Das richtige Maß finden

Insgesamt ist es somit schwierig das richtige Maß zwischen Über- und Unterzucker zu finden. Mittlerweile wird aber bei diesen Patienten, entgegen den normalen Empfehlungen, auf eine Kontrolle auf zuckerhaltige Nahrungsmittel verzichtet, weil auch die Lebenserwartung bei Demenz verkürzt ist.

In Deutschland gibt es zirka sieben Millionen Diabetiker und auf die Altersgruppe über 60 Jahren entfallen 18 bis 28 Prozent. Weiterhin leiden an einer Demenz etwa 1,2 Millionen Menschen, zirka 800.000 davon sind an Alzheimer erkrankt.