Wenn der Hund an der Leine durchdreht

Für viele Hundebesitzer ist es leidiger Alltag. Der sonst so friedliche Vierbeiner dreht völlig durch, wenn er an der Leine ist und einem Artgenossen begegnet. Katrin Voigt vom Berufsverband der Hundeerzieher weiß, dass dieses Verhalten oft an der Unsicherheit des Hundes liegt. Man nennt es Leinenaggression. Dabei ist der Hund nur in den seltensten Fällen tatsächlich aggressiv.

Verknüpfung negativer Erlebnisse

Esther Würtz, Mitglied der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie nennt Gründe für das Benehmen. So könne es beispielsweise für einen jungen Hund völlig ungewohnt sein, nach seinem freien Leben als Welpe, plötzlich angeleint zu werden.

Auch negative Erlebnisse führen bei Hunden zur Leinenaggression. Gegenseitiges Machtgehabe oder sogar Bekanntschaft mit den Zähnen eines anderen Hundes brennt sich in die Erinnerung ein.

Klare Botschaften am anderen Ende der Leine

Eine Hundeleine ist zwar nötig, entspricht aber den Instinkten der Tiere nicht. Sie würden in Freiheit nie direkt auf einen Artgenossen zugehen. Ihnen fehlt es an der Leine auch an Rückzugsmöglichkeiten. Umso mehr benötigt der Hund klare Botschaften seines Menschen.

Fühlt er sich unter dessen Obhut beschützt, wird er weniger dazu neigen, die Situation selbst zu klären. Damit die schlechte Angewohnheit sich nicht immer mehr verfestigt, sollte der Halter dem negativen Reiz frühzeitig mit einem positiven entgegensteuern.

Konstante Übung und Ablenkung

Dazu muss der Hund gut beobachtet werden. Sobald sich das übliche Objekt schlechten Benehmens zeigt, gibt der Mensch ein Leckerli oder das Lieblingsspielzeug des Hundes, um ihn abzulenken. Dazu muss er schnell sein. Es soll ja nicht das Bellen oder Reißen an der Leine belohnt werden.

Bei konstanter Übung stabilisieren sich die Manieren des Hundes. Er lernt, dass die früher so anstrengenden Begegnungen für ihn etwas Gutes mit sich bringen.